So über meine Familie......

Schon als kleines Kind war ich Pferdeverrückt. Ich war die einzigste in meiner Familie.

Mein Vater ist Anwalt, meine Mutter arbeitete als Reisebürkauffrau. Doch mit Drei Kindern die alle unterschiedliche Interessen und Hobbys haben ist das gar nicht mehr so leicht, Job und Kinder unter einen Hut zu bekommen. So kündigte sie ihren Job und widmete sich ganz ihren Kindern. Ich bin die älteste (24) in unserer Familie. Meine beiden Schwestern Viktoria (23) und Yvonne (20) sind beide jünger als ich, deshalb hatte ich die Hosen von uns Geschwistern an ;-)

Wir drei sind alle total unterschiedlich, haben unterschiedliche Meinungen, Interessen, Hobbys...usw. Das war für meine Mutter damals immer Stress pur, ich wollte immer zum Reiten, Viktoria (genannt Vicky) interessierte sich für Schach und Yvonne musste meine Mutter immer zum Ballett fahren. Alle drei Kinder musste sie mit dem Auto umherkutschieren und das noch bezahlen. Aber wir hatten eine tolle Kindheit, uns hat es an nichts gefehlt, unsere Eltern waren immer für uns da. Meine Schwestern wechselten oft Hobbys, Vicky ging zum Schwimmen über und Yvonne fing an Flöte zu spielen. Ich blieb bei den Pferden, das tat mir gut, an der frischen Luft zu sein, Tiere um sich rum zu haben und den Pferdeduft einzuatmen. Man fühlte sich frei.

Mein erstes Pferd..... 

Als ich mit 15 Jahren mein erstes Pferd bekam, Buddy hieß er, er war ein 1,67 großrahmiger Rappe und immer sehr zuverlässig am sprung. Durch ihn habe ich erst Richtig Reiten gelernt, er war 19 und schon sehr erfahren, hat Springen bis M- mehrfach gewonnen, war aber dann einfach zu alt dazu. Mir war das gerade recht, stand auf dem E- Niveau.Buddy half mir sehr weiter, ich musste nur mein Bein etwas zurückmachen und er galoppierte an. Das war gut, da ich als 15 jährige nicht die Kraft dazu besaß ein so mächtiges Pferd vorwärts zu Reiten. Das brauchte ich aber nicht, da Buddy für seine Größe leichtrittig war. Beim Springen hatte ich Anfangs Probleme den richtigen Absprung zu finden, wo viele Pferde einparken, hat sich Buddy immer selber geholfen. Das sah natürlich nicht immer elegant und harmonisch aus, aber irgendwann hatte ich den Dreh raus und Buddy musste mir nicht mehr helfen. Ich hatte den Hannoveraner 4 Jahre lang, bis er Probleme mit den Beinen bekam und nicht mehr so belastbar war. Das hieß für mich: Aus mit turnierreiten, Geländegaloppstrecken und so. Ich war sehr traurig, da Buddy auch oft lahm ging und ich oft auf´s Reiten verzichten musste. Eines tages ging es ihm so schlecht das er kaum noch laufen wollte. Der Tierarzt gab ihm eine Spritze, er schlief ein und wachte nicht mehr auf. Er musste eingeschläfert werden. Für mich war das ein Schock, ich habe nicht nur ein tollen und sicheren Lehrmeister verloren sonder auch einen wundervollen Freund!

Was ich mit Buddy erlebt habe, kann kein anderes Pferd toppen, das ist etwas einmahliges gewesen, er war mein erstes Pferd und mein bester Freund. Er ging mit mir durch dick und dünn und hat mich gelehrt. Erfolge habe ich bis zur Klasse A gehabt, mit ihm habe ich mein Bronzenes Reitabzeichen absolviert und durch ihn habe ich die Liebe zum Reiten erst wirklich entdeckt. Ich danke ihm für alles was er für mich getan hat, ich werde ihn nie Vergessen!

Ein Leben nach Buddy.....

Es musste auch noch ein Leben nach Buddy geben. Ich musste erst mal verarbeiten das er nicht mehr da war, für mich war das, als ob er irgendwann wieder kommen würde, ich musste nur auf ihn warten. Aber er kam nicht! Ich machte erst mal eine Weile Pause mit dem Reiten, ich musste Weg von dem Stall wo Buddy war, alles errinnerte mich so an ihn, er fehlte mir.

Nach drei, vier Monaten begann ich wieder. Hatte einen anderen Stall gefunden und ritt auf Schulpferden. Allerdings waren die recht fad und der Unterricht nicht besonders gut. Ich konnte nichts dabei lernen, dabei wollte ich doch mehr, wollte nicht auf dem A- Niveau sitzen bleiben. Es musste wieder ein eigenes Pferd her, nur eines, von dem ich mehr hatte als von Buddy, ein jüngeres Pferd. Wir schauten uns lange um, fuhren durch sämtliche Stätte und suchten das passende Pferd für mich, doch vergeblich. Als ich die Hoffnung schon fast aufgab, entdeckte ich eine Anzeige in der Zeitung: "Suche erfahrene Reiter/in die kostenlos auf gut ausgebildeten Pferden gegen Helfen im Stall Reiten darf." Das hatte zwar nichts mit einem eigenen Pferd zu tun, aber das klang gut. Ich fuhr also dorthin, mit dem Rad, es war nicht sehr weit, und schaute mir das an. Es gefiehlt mir sehr gut, nur der Stallbesiter war etwas unfreundlich. Aber ich wollte ja Reiten. Ich ritt eine kleine Fuchsstute Probe und es lief ganz gut. Die Stute war sehr kernig, ich hatte Anfangs Probleme sie zu kontrollieren, aber mit der Zeit wurde sie Ruhiger und wurde auch besser im Maul. Der Besitzer schaute sich das alles ganz genau an, während er seine Pfeife zuende Rauchte. Er nickte und ging. Hieß das etwa ich hab den Job? Wahrscheinlich ja. Ich war sehr glücklich und ritt die Stute noch ein wenig trocken. Dann sattelte ich ab und der Mann kam zu mir. Ich sollte Morgen wiederkommen und Franz, im Stall helfen und die Weiden abmisten.

Ich erschien also am Nächsten Tag pünktlich um 9.00 Uhr im Stall. Franz erwartete mich, sagte kurz Hallo und drückte mir Mistgabel und Schubkarre in die Hand. Ich solle doch Ställe 3-5 Ausmisten. Es waren 6 verschiedene Ställe, in denen je 8 Pferde platzt haben. Zum glück waren sie Nummerriert. Die Boxen waren hell und groß, leider mit Gitterstäben ohne Fenster. Ich traf auch die Stute wieder, laut namensschild hieß sie Saluo Nicki. Sie streichelte ich ganz besonders. Einige Pferde hatten starken Satteldruck, waren eher scheu. Als ich mit den Boxen fertig war ging es gleich weiter zu den Weiden. Sie waren nicht sehr groß, das erleichterte mir die Arbeit. Doch dannach nahm ich Lederfett und Schwamm in die Hand und fettete Sattel und Zaumzeug ein. An den meisten Gebissen war noch Grünzeug, Schaum und getrocknetes Futter dran. Es war so hart und verkrustet das ich es schwer hatte das Metall von dem Zeug zu befreien. Als ich noch die Stallgassen fegte war es schon 13.20 Uhr. Franz kontrollierte das geputzte Leder. Er war sichtlich zufrieden und staunte nicht schlecht als er die Gebisse sah. Er fragte " Du hast Mundstücke geputzt?" Ich war etwas verwirrt, da ich nicht wusste ob das bei ihnen verboten war. Ich antwortete vorsichtig "Jaaa, ist das nicht erlaubt? Habe ich etwas falsch gemacht?" Er starrte mich an und fing an zu lachen "Nein Nein, aber wir haben seit Jahren keine Gebisse mehr gereinigt, geht doch auch so! Aber wenn du das so machst, ist das ja kein Problem, nur wir machen uns die Arbeit nicht mehr." Etwas erleichtert war ich schon, aber das man das nicht putzt, fand ich doch sehr unhygienisch.Ob das für das Pferd so angenehm ist, na ich weiß nicht. Franz drückte mir Sattelzeug in die Hand und führte mich zu einer Box, ganz hinten im Eck. Dort stand ein großer aber dürrer brauner Wallach. Ich sollte ihn Reiten. Ich ging zu ihm in die Box und wollte ihn streicheln, er zog seinen Kopf hoch und ging in eine Ecke. Okay, das mit dem Annäherungsversuch klappte wohl noch nicht so ganz. Da ich kein Putzzug fand fragte ich franz nach welchem. Er fing schon wieder an zu grinsen, was war den da bitteschön wieder so witzig? "Du hast echt Sinn für Humor, Sarah" Sarah? Ich bin nicht Sarah. "Ähhm, ich heiße Silke. Na, wo ist denn nun das Putzzeug?" Langsam wurde ich ungeduldig. "Du brauchst den doch nicht zu putzen, der wurde gestern erst geputzt, wenn man ihn jeden tag putzt dann geht ihm ja das Fell aus. Außerdem müssen unsere Pferde nicht aussehen wie eine polierte Leuchtkugel, sie müssen Erfolg auf Turnieren bringen. Mensch silke, das Turnierreiten ist kein Schönheitswettbewerb, sondern Knallharter Sport." Als ich noch was sagen wollte schaute er mich nur mit dem Sag-jetzt-nichts-Blick an. Ich ging also wieder und war da wo ich aufgehört hatte. Ohne Putzzeug. Ich konnte doch das Pferd nicht Reiten ohne vorher geputzt zu haben. Ich nahm also schweren Herzens meine Reitweste und putze nur das nötigste. Dann sattelte und trenste ich und ging in die Halle.Da war es sau heiß, draußen hatte es 28° Crad und ich konnte nicht raus auf die beiden springpltze, da die belegt waren. Ich ritt ihn etwas ab, und hörte nach einer weile wieder auf, da du dadrin lebendig gegrillt wurdest. Ich ritt zum Stall und fragte Franz ob ich ins Gelände dürfte. Er sagte Ja, aber ich solle Knieschützer, eishockeyhelm mit Gitterschutz und Schutzweste mitnehmen.. Hahaha, sehr witzig und ritt los. Nach einer Weile erblickte ich einen schönen Weg wo man schön drauf galopperien konnte. Ich trabte erst mal an. Alles verlief reibungslos. Da der Weg nicht aufhörte wollte ich in den Galopp übergehen, tat die Beine nach hinten und schwupp, ich konnte gar nicht schauen, so schnell lag ich schon am Wegrand, ohne Pferd. Er hatte mich mit einem gewaltigen Satz runtergebuckelt. Na klasse, denkste der wartet auf mich? Nein, er galoppierte mit hocherhobenem Kopf nach Hause. Zumindest weiß ich jetzt was Franz mit `Nehm Knieschützer und Schutzweste mit' meinte. Ich lief humpelnd zum Stall. Franz erwartete mich schon und grinste mich an. "Na, kleinen Tauchgang gemacht?" " Sehr witzig, ist das Pferd schon daß" fragte mich ihn und wischte mir den Schmutz von der Reithose. "Na klar, der kommt doch immerwieder zurück." grinste noch mal schadenfroh und ging wieder an seine Arbeit. Anscheinend nicht das erste mal, das jemand runtergefallen ist. Franz war gerade beschäftigt die Hufe einer Stute auszuschneiden. Da die aber nicht stillstand und immer wieder zappelte hörte ich nur noch "Bleib doch endlich stehen du Zicke" oder "Typisch Weiber". Ich lief zu ihm hin und bot ihm an ihm zu helfen. Aber er war so stur und nahm meine Hilfe nicht an. Ich lehnte mich an der Wand an und schaute ihm zu. Immerwieder bewegte sich die Stute und ließ ihr Bein ab. Ein paarmal tritt sie ihm auf den Fuß.Zum Glück hatte sie keine Hufeisen und musste nur Ausgeschnitten werden. Ich  musste mir das Lachen verkneifen. Franz drehte sich um und überlegte. Dann tat er so als ob ich ihm meine Hilfe aufgedrängt hatte und sagte genervt " Nagut, du darst ja endlich helfen. Komm her und hilf mir den Huf zu halten." Also so langsam fand ich Franz ganz cool, auf seine Art und Weise eben. Ich tätschelte die Stute und hielt den Huf fest. Das zappeln hört auf und die Stute wurde gelassener und blieb wie angemauert stehen. Ich redete still auf sie ein. Franz blickte kurz auf und sprach "Was laberst du eigentlich? Denkste die versteht dich?" Ohhh, typisch für ihn, er ist sooo unsensibel. "Im Gegensatzt zu dir Rede ich mit Pferden. Merkst du nicht das sie viel ruhiger ist und stehen bleibt? Das gefällt ihr, sie fühlt sich nicht mehr alleine, oder denkst du es wird besser wenn du nur auf sie einschimpfst?" Er schaute mich kurz an und schüttelte den Kopf. Als die vier Hufe fertig waren stellte ich die Stute in die box und fuhr nach Hause.

Als ich am nächsten Morgen wieder im Stall erschien suchte ich gleich Franz, der ja für mich zustänig war und mir Arbeit und Pferd gab. Aber ich suchte fast den ganzen Stall ab. Als ich gerade die große knarrende Stalltüre zu Stall 5 Aufmachen wollte, spürte ich kurz eine Hand auf meiner Schulter. Erschrockend zuckte ich zusammen und trat ein Stück zu Seite. Als ich aufblickte sah ich einen gutaussehenden jungen Mann. Gehört der etwa zum Stall? An seiner rechten Hand hielt er eine Leine fest an der ein kleiner, hhmmm, was war das eigentlich für ein Hund? Zumindest knurrte er leicht in meine Richtung und sah nicht erfreut aus mich zu sehen. Als ich den Hund noch etwas länger anschaute merkte es auch, tja wie heißt der Typ eigentlich? Zumindest guckte er den Hund an und lächelte mich an. Ich weiß nicht was es da zu lächeln gibt. Ich schaute in dann auch etwas an, und bemerkte erst seine wunderschönen leicht grünen Augen. Nein, was mache ich? Ich bin hier um Pferde zu Reiten und nicht um seine tollen Augen zu bewundern. "Is was?" Mist, ich fühle mich ertappt. "Ähhhm, netter Hund" Ohhh, fiel mir den nichts besseres Ein? "Naja, sie ist manchmal sehr eifersüchtig, deshalb knurrt sie. Aber sonst ist sie ganz liebenswert" und lächelte wieder charmant. "Du meinst sie ist eifersüchtig auf mich? Sie kennt mich doch gar nicht" das stimmte, ich hab diese kleine cremeweiße Ratte noch nie gesehen. "Naja, eigentlich ist sie auf jedes Weibliche Wesen eifersüchtig das in meine Nähe kommt. Die meisten haben Angst vor ihr. Aber das ist nicht nötig, sie würde nie beißen oder sonst noch was. Sie knurrt nur und damit ist auch schon Ende. Hab einfach nurRespect vor ihr, aber du brauchst keine Angst zu haben". Verstehe ich ja gar nicht das man vor ihr Angst haben kann, dabei lächelt sie mit ihren gefletschten Zähnen in Angriffsstellung einen doch so nett an! Dann schaute er mich kurz an und überlegte. "Ach ja, warum bist du eigentlich da?" fragte er leicht angestrengt. Ja, warum bin ich eigentlich da? Ach sicher, wegen Franz. "Ich war auf der Suche nach Franz. Er ist sozusagen mein Arbeitgeber, er bestimmt was ich für Arbeiten zu tun habe. Aber ich finde ihn nicht. "Na das hätte ich dir gleich sagen können. Schau in Zukunft einfach auf den Plan, der steht in jedem Stall am Eingang. Heute ist Franz nicht zur Arbeit eingetragen." Na toll, was mache ich dann? Da ich ein großes Fragezeichen auf meinem Gesicht hatte und ich so doof dastand musste ich irgendwas sagen, aber was? "Warum bist du hier? Willst du dich auch hier bewerben oder was? Oder kams du gerade von dem 'Vorstellungsgespräch' mit dem alten grimmigen Herrn Albertson? Ja, einfach nicht aufgeben, ich kann ja ein gutes Wort für dich einlegen" also mit ihm zusammen die Ställe auszumisten kann ich mir gut vorstellen, ich kann ja mit Albertson reden. Als ich ihn kurz ansah lächelte er ein wenig auf den Boden. "Naja, was soll ich sagen. Ein Vorstellungsgespräch mit meinem Vater werde ich wohl nicht brauchen. Aber du kannst ja trotzdem ein gutes Wort für mich einlegen." Oh gott, ich habe seinen Vater als alten grimmigen Mann hingestellt und, ach, am liebsten würde ich Auswandern und sofort die Flucht ergreifen oder Durchsichtig werden, Peinlich Peinlich. "Ich heiße übrigens Lukas Albertson und mir gehört der Stall". Ja, das weiß ich jetzt auch. "Silke, tut mir leid was ich gesagt habe". "schon Okay, wenn du magst kannst du mir beim Reiten zusehen, muss noch mein bestes Pferd auf das Turnier am wochenende vorbereiten. Dannach können wir ja zusammen Ausreiten, du kannst Fair Play reiten, steht im Zweiten Stall gleich rechts wenn du reinkommst." Mit Lukas ausreiten? Na klar. Ich ging mit ihm in den Stall wo seine Aktuellen Turnierpferde standen. Der Stall war schön hell und die Boxen größer als die Normalen. Er machte die Boxentüre eines Schimmels auf mit grau- silberner Mähne auf. Ein schönes Tier. Er streichelte sie über ihr Gesicht und küsste sie sanft auf ihre Weiche Nase. "Das ist Alexa, mein momentan bestes Nachwuchspferd." Er putze sie schnell mit einem alten Lammfellhandschuh und schmiss den Sattel drauf. Alexa zuckte etwas Zusammen, machte aber nichts. Dann schnallte er sich noch Sporen um und ging mit ihr in die Halle. "Draußen sind zu viele Bremsen, die kommen in Scharen auf uns zu. Alexa ist da sehr empfindlich" erklärte er und stieg auf. Ich ging hinterher und setzte mich auf die Zuschauer Tribüne. Nach ein paar Minuten Schrittreiten nahm er die Zügel auf und trabte an. Sein Stil gefällt mir, er hatte den Absatz immer schön tief und sein Bein war ruhig. Auch mit den Händen machte er nicht viel rum. Alexa kaute schon nach wenigen minuten. "du kannst ruhig schon mal fair Play satteln, komm dann einfach in die Halle." Ich nickte und ging in den Stall. Er hatte es gut erklärt, ich fand die Box sofort. Fair Play war bunter fuchs, der mich neugierig begutachtete. Als ich anfing zu putzen suchte er die ganze Zeit in meiner Jackentasche nach Essbarem. Als er nichts fand wechselte er über zu meinen Chapsletten. Ich fand das ziemlich witzig, weil das angenehm kitzelte und er ja nicht biss. Dann ging ich in die Sattelkammer und holte den Sattel und fand in der Ecke noch einen Kleinen Sack Möhren, wo ich eine für ihn Mitnahm. Ich gab im die Möhre, Sattelte und trenste. Unter dem Sattel war Fair Play richtig schick, ein wirklich schönes Pferd. Ich führte in in die Halle wo Lukas gerade seitengänge machte. Als er mich bemerkte hört er auf und verließ die Halle. Ich stieg auf und Ritt hinterher. Als wir die Straße überquerten war der Weg nicht mehr so schmal sondern wurde breiter. Ich trabte fair Play neben Lukas. Lukas schaute zur Seite und lächelte süß. "Wollen wir galoppieren, vorne ist eine prima Geländestrecke, das stehen auch Sprünge, du kannst doch Springen oder? Fair Play ist zumindest ein sicherer Springpartner, er wird dich nicht im Stich lassen." Naja, warum eigentlich nicht. "Natürlich kann ich Springen, fangen wir an?" sagte ich Selbstsicher. Lukas galoppierte vom Schritt an, ich hinterher. Als es in den Wald hineinging sah ich von weiter entfernung zwei Baumstämme übereiander gestellt. Lukas zog das Hinderniss an, und Alexa sprang drüber. Dann fiel mir ein das ich das auch machen muss. Feste Hindernisse bin ich noch nie gesprungen, und die waren auch gar nicht so nieder wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich lenkte auf das Hinderniss zu während ich um mein Leben betete. Fair Play wusste schon wo ich hinwollte und sprang gehorsam drüber. Lukas, der in der Zwischenzeit pariert hatte empfing mich. "Hey, toll gemacht, Fair Play ist seit Jahren keine Festen geländehindernisse mehr gesprungen. Gut gemacht, ihr passt sehr gut zusammen". Er klopfte Fair Play auf den Hals und ritt weiter. Soll das etwa heißen das dieses pferd schon seit Jahren keine festen Hindernisse gesprungen ist und erst mit mir wieder? Kaum zu glauben, wenn Lukas wüsste das ich nicht mal seit Jahren, sondern noch nie sowas gesprungen bin würde er vor Staunen glatt vom Pferd fallen. Wir machten noch ein paar sprünge durch und gingen im Schritt wieder heim. Ich genoss meinen Ausritt, und Lukas war so nett. Franz hat zu mir gesagt, das er ein Arroganter eingebildeter kerl wäre, aber davon habe ich noch nichts mitbekommen. Ich spritzte Fair Play noch ab und ging mit ihm Graßen. Lukas kam mit seinem Pferd dazu und solange die pferde das graß von der erde zupften unterhielten wir uns prima. Ich war einfach von seiner Art und Weise begeistert. Nach einer Stunde fuhr ich dann heim in meinen Gedanken: Lukas.

Am nächsten Morgen kam ich etwas später als gewöhnlich, da ich verschlafen hatte. Der Film gestern Abend war doch um einiges spannender gewesen als ich gedacht hätte. Ich schmierte mir noch schnell ein marmeladen-Brot und lief im Schweinsgalopp zum Stall während ich mein Brot aß. Wie ich sah war Franz auch da, ich bin nähmlich schlauer geworden und schaute auf den Plan. Aber es war ein kleiner gelber Zettel neben dem Plan wo draufstand "Wende dich heute bitte an Nicole, Franz ist auf einer Pferdemesse in Ungarn und kommt erst Morgen Abend wieder, Gruß Lukas." Ohhh, Lukas hat an mich gedacht, soll das was heißen? Nein, natürlich nicht.....                        

Also suchte ich Nicole, die ich schnell fand, da auf ihrer grünen Reitweste Nicole stand. "Guten Morgen Nicole, ich bin Silke." Nicole drehte sich erschrocken um, wahrscheinlich hat sich mich nicht kommen hören. "Musst du mich eigentlich so erschrecken? Lukas hat mir schon von dir erzählt" sagte sie mit gelangweilter Stimme. "So, hat er das? Danke dass ich dich heute begleiten darf und du mich mitnimmst." bedankte ich  ich höflich. Doch sie schenkte mir nur einen kalten blick und erwiederte "Das hab ich nicht freiwillig gemacht, ich und Mira mussten Kopf- oder Zahl spielen, und ich hatte nunmal das Pech dich heute den ganzen Tag ertragen zu müssen. Nächstes Mal nehme ich einfach Zahl, vielleicht habe ich dann mehr glück." Na toll, vielleicht habe ICH dann mehr Glück sie nicht als heutigen 'Chef' zu haben. Zumindest hat sie mir deutlich klar gemacht wie sehr sie mich mag, nähmlich so ziemlich überhaupt nicht. "Du kannst Brown Sugar puzen und Satteln, ich komme dann nach." befohl sie mir und drehte mir den Rücken zu und ging. Also gleich am frühen Morgen Reiten zu dürfen ist schon nicht schlecht, dachte ich mir und ging in Sugars Box.Brown Sugar war eine kleine und zierliche Stute mit sehr lieben Augen. Dann putzte ich sie kräftig, da sie sehr verstaubt und dreckig war und begann mit dem Satteln und Trensen. Am Bauch war sie sehr kitzelig, was es mir schwer machte, den Gurt anzulegen da sie immer wieder mit dem Hinterbein drohte und die ohren zurücktat. Aber es blieb dann doch nur beim Drohen *Glück*. Ich zog den besten Helm aus dem schrank und schnürrte meine Stiefel zu. Dann entdeckte ich noch eine fast neue dkl. rote Gerte und schnappte sie mir, denn Franz hat gesagt, was hier liegt gehört jedem, wir sind doch eine Familie. Außerdem leihe ich sie mir ja nur.

Aber das leihen setzte ebensoschnell ein Ende, da Nicole kam. Sie schaute mich mit einem finsteren, dann bösen und leicht entsetzten Blick an. Oder war es stark entsetzt? Zumindest riss sie mir die Gerte aus der Hand und schrie fast "Sag mal spinnst du, das ist meine Gerte. Und außerdem, warum hast du dich umgezogen?" und schüttelte ein paarmal den Kopf. Sie hat doch selber gesagt das ich Sugar satteln sollte, also was hat sie nun schon wieder auszusetzen? Deshalb sagte ich zu meiner Verteidigung "Du hast doch gesagt ich solle Brown Sugar satteln und du kommst dann nach." Dann schnappte sie nach Luft und kommentierte "Ich habe aber nicht gesagt das du sie Reiten sollst, du solltest nur für mich satteln und ich komme dann, wenn ich fertig bin zu dir und hole mir die Stute ab. Aber nicht mal die kleinsten Aufgaben kannst du, und außerdem solltest du einen Stollengurt nehmen und keinen Normalen Neopren Gurt. Wenn du nicht mal diese leichte Aufgabe sorgfältig kannst, knntest du die neue Lieferung Sägspäne nach Kiefer- Buche und Ahornholz sortieren. Aber das will ich dir ja irgendwie auch nicht zumuten,also ähh ähhmm,kannst du Pferdepässe nach Alphabet ordnen. Das Alpahbet beherrscht du doch oder?" Na toll, soviel auch zu 'Wir sind doch alle eine Familie'. Klasse Familie! Ich ging also in die Sattelkammer und ordnete die Pferdepässe von A Angefangen. Es erwartete mich ein ganzer Stapel, aber diese Aufgabe ist so überflüssig wie ein Sandkasten in der Sahrara.

Dann war Mittagspause angesagt, die geht von 13.00 - 14.15 Uhr. Ich fahre dann mit einem alten Rad zum Einkaufsmarkt und hohle mir etwas warmes vom Bäcker oder Metzger, je nach Lust und Laune. Dann fuhr ich wieder auf den Hof zurück und was sah ich, Nicole und Lukas redeten und lachten Vergnügt.Ich fuhr noch ein Tempo schneller, damit ich sie nicht mehr länger sehen muss. Ich blieb zwar unenddeckt, aber jedoch nicht von Sam, einem Australien Shepard. Er rannte springend wie ein Hase auf mich zu und begrüßte mich. Sam mag ich total gerne, er ist der Hund von Aleysander, einem Bereiter hier. Mit Aley habe ich bisher nur diesen einen Satz gesprochen: "Sam ist mir wieder hinterhergelaufen und hat mich zu meiner Wohnung begleitet." Sam geht mit jedem mit, er ist nicht sehr anhänglich und ein ziemlicher Verräter. Und jedesmal wenn ich zu meiner Wohnung gehen will folgt mir Sam und ich bringe ihn wieder zurück zu Aley. Aley entschuldigt sich dann immer bei mir und nimmt ihn an die Leine. Dann winselt er mir nochmal hinterher und sucht sich sein nächstes Opfer. Deshalb kann ich nicht sagen ob er mich mag, weil er ja jeden sofort mag und in sein Herz schließt, aber ich mag ihn, auch wenn er eine ziemliche Klette ist. Er jehorcht zwar nicht auf´s wort, aber wenn man es fünf mal wiederholt, das er gehen soll tut er es auch, er will nur immer oft drum gebeten werden.

Heute habe ich aber Ruhe vor ihm, da Aley ihn mit zum Ausreiten nimmt. Ich muss mir wohl selbstständig eine Aufgabe suchen, da ich die beiden nicht stören will, vorallem bin ich nicht scharf darauf von Nicole wieder Böse wörter und Flüche zu bekommen. Also ging ich zu Dream Star, einem Pferd das mir schon lange gefällt und öffnete einen Spalt die Boxentüre. Der Rappe tat gleich seinen Kopf hoch und ging einen schritt zu mir während er noch sein Heu, das er im Maul hatte, zuende fraß. Dream Star ist ein Rappe mit einen kleinen Sternchen am Kopf. Dann hörte ich eine Stimme hintermir, es war aufjedenfall nicht Nicole, dafür klang die Stimme viel zu freundlich. Außerdem war es eine Männerstimme. "Na, Dreami hat´s dir angetan, was?" Ich drehte mich um und erkannte die Stimme. Lukas. Er nahm seine Sonnenbrille ab und lächlte mir zu. "Naja, ich hatte sowieso gerade nichts zutun und da dachte ich, ich besuche mal den schönen Rappen." Dream Star hat sich wieder umgedreht und fraß weiter sein Heu. Ich ging aus der Box und machte die Türe zu. "Wenn du Lust hast kannst du ihn ja mal Reiten, heute zum Beispiel?" Wow, ich darf ihn Reiten. Da sagte ich natürlich nicht Nein. Ich musste vorher aber noch Koppeln abmisten und den Sandplatz wässern, und dannach konnte ich Reiten. Als ich das Alles erledigt hatte machte ich Dream fertig. Als ich mich dann endlich draufsetzte ritt ich erst mal zum frisch gewässerten Reitplatz und ritt ihn schön locker. Das war allerdings gar nicht so leicht, da Dream ziemlich Maulig war und nur schwer durchs Genick ging, trotzdem aber sehr brav war und auf meine Hilfen sehr genau reagierte. Dann kam Lukas zu mir geritten mit einem großen mächtigen Pferd. Normalerweise hat der Stall keine richtig großen Pferde, sie werden hauptsächlich für Military eingesetzt und sind eher recht klein (ca. 1,63) aber sehr schnell und wendig. Doch dieser hier tanzte aus der Reihe. Doch als Lukas die Zügel aufnahm tat er sofort seinen Kopf runter ohne sich dabei unnatürlich aufzurollen. Der Trab war auch sehr schön, raumgreifend und gleichmßig und der Galopp bergauf. Alles in einem ein ganz passables Pferd. "Wollen wir im Gelände wieder springen? Okay, das lass ich mir nicht zweimal anbieten, bei dem schönen Wetter, ein richtiges Reiterwetter, 21°C aber nicht zu warm, da der leichte wind mir kühl durch die Haare weht.

Leider war ich nicht so beeindruckt von Dream´s Springtalenten, da ich ihn sehr treiben musste und vor dem Sprung musste ich sehr die Beine zumachen damit ich ihn über den Sprung bekam. Ich bin zwar über jeden Sprung gut und fehlerfrei gekommen, aber richtig Spaß hat es nicht gemacht. Vielleicht merkte mir man das an, da Lukas mich schräg von der Seite ansah und ich fragte ob ich mir den wehgetan hätte weil ich so bedrückt aussähe. Ich wollte ihm nichts vormachen und fing einfach mit der Wahrheit an "Naja, wenn ich ehrlich sein soll, ich hätte mir Dream etwas leichtrittiger und ausdrucksstarker vorgestellt, aber es war sehr mühsam ihn über den Sprung zu bekommen." erzählte ich kleinlaut ich mit leiser Stimme, da ich mir nicht sicher war, wie er darauf reagieren würde. Aber er sah sehr verständnissvoll aus und sagte gleich dass das okay seie, und dann war er so verrückt, ist abgestiegen und hat die Bügel kürzer gemacht. Ich habe ihm neugierig zugesehen und gerätselt was und vorallem warum er das macht. Doch als er nichts sagte sondern immer noch an den Bügeln experimentierte musste ich was sagen " Was machst du eigentlich? Sind dir deine Bügel etwa zu lang, ich finde sie passen." dann sah er zu mir rüber und schulg einen Pferdetausch vor. "Du wirst Fabiani lieben! Das ist ein grandioses Pferd, ein Alleskönner. Sie ist so schön und geschmeidig zu Reiten, das selbst ich Probleme habe wieder abzusteigen, weil ich den ganzen Tag auf ihr Reiten könnte. Aber probiere es selber. Ich steige auf Dream, wenn sie dir nicht gefällt können wir immer noch tauschen." Zuerst fand ich die Idee etwas gewagt, aber als ich auf Fabianie saß und und nur leicht die Zügel aufnahm tat die schöne braune Stute schon ihren Kopf herunter, wie bei Lukas auch. Unglücklicherweise bekam Lukas dream star wunderbar an Zügel, aber inzwischen glaube ich das Lukas jeden Esel an Zügel bekommt. Aber das war mir dann sooo egal als ich erst mal antrabte, ich musste nur ganz leicht die Beine zumachen und sie trabte an. Der Trab war zwar schwungvoll, aber immer noch bequem zu sitzen und im Aussitzen hatte ich damit auch keine Probleme. Ich bin wirklich begeistert von der Wunderstute, denn erst durch sie wurde der Tag unverbesserlich und als ich sie auch noch Sprang, ahhh, was soll ich sagen außer fantastisch! Lukas war auch begeistert, und schlug sogar vor sie nächstes Wochenende auf dem Turnier eine A- Vielseitigkeit mit ihr zu Reiten. Ich war völlig überwältigt und sagte sofort zu.

Mein erster Weg heute Morgen führte in Fabianis Box. Ich freute mich schon so auf das Turnier. Fabi ist echt eine wundervolle stute. Aber leider konnte ich sie nicht den ganzen Tag bewundern, ich musste auch an meine Arbeit. Franz begrüßte mich heute mit mieser Laune. Das kenne ich gar nicht von ihm, war es in Ungarn etwa nicht schön? Es blieb beim Hallo und guten Morgen, denn heute war er nicht so auf ein Gespräch eingestellt. Morgen wieder.

 




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